Von Margarete und Hans Weidinger.
Gemeinschaftliches Wohnprojekt Katzwang
Neubebauung Karl-Liebknecht-Straße in Nürnberg-Katzwang. Ein gemeinschaftlich orientiertes Wohnprojekt aus 9 Reihenhäusern und einem Einzelhaus.
Die wichtigsten Baudaten
Planungszeit: | 2008-2009 |
Wohnfläche Typ A: | 110 m² |
Wohnfläche Typ B: | 130 m² |
Grundstücksfläche: | 5560 m³ |
Umbauter Raum: | gesamt 5200 m³ (inkl. Keller) |
Bewohner: | geplant ca. 20-35 |
geplante Energie: | Blockheizkraftwerk (BHKW) mit Fußbodenheizung + Solarthermie |
Standard: | ≤ 40 kWh/(m²·a) |
Entwurfsidee
Das unbebaute Grundstück im Ortszentum des Nürnberger Stadtteils Katzwang war eine ehemalige Hofweide im Rücken einer Randbebauung. Im Sinn des Grundstückseigentümers und in Absprache mit der Baubehörde sollte eine niedrige und ökologische Bauweise dem kleinteiligen Charakter des ländlichen Stadtteils Rücksicht erweisen. Das bereits im Vorfeld geteilte Grundstück – auf dem anderen Teil soll ein städtischer Kinderhort errrichtet werden – sollte durch eine kurze Privatstraße erschlossen und parzelliert werden, wobei eine Parzelle für Eigennutzung reserviert bleiben sollte. Wir initiierten für die verbleibenden Parzellen die Projektentwicklung zur Kristallisation einer freien Baugemeinschaft.
Planungskonzept
Die Bebauung sollte sich für junge Familien eignen und deshalb möglichst kostengünstig sein. Zudem sollte der damals gültige Niedrigenergie-Standard deutlich unterschritten werden. Die Reihenhäuser wurden in verputzter, hochgedämmter Holzständer-Bauweise geplant; sie sollten ein leicht geneigtes, raumhaltiges Satteldach erhalten. Die erdgeschossigen Anbauten sind als Grasdächer angedacht, optionale Keller sind möglich. Der wesentliche Aspekt besteht jedoch im gemeinsamen Bauen. Aus dem Grundstück sollten vier Parzellen gebildet werden, auf denen sich wiederum bis zu drei Parteien zu einer Baugruppe zusammenschließen können. Die Einzelparzellen wiederum wurden mit introvertierten Winkelhof- oder Patiohäuser geplant. Auf einem zentralen Platz sollten die notwendigen Parkflächen untergebracht werden. Um einen Quartiers-Treffpunkt zu bilden ist dieser Platz ist mit Bäumen, Grünflächen und Sitzgruppen ausgestattet. Die Hauszugänge liegen an verkehrsberuhigten Spielstrassen und sollen nur bei Bedarf mit den Autos angefahren werden können. Mittels eines Contracting-Vertrags des örtlichen Energiebetreibers sollten die Einzelhäuser über ein zentrales Blockheizkraftwerk versorgt werden. Diese Versorgungszentrale ist in einem separaten, zweigeschossigen Gemeinschaftsgebäude untergebracht. Dezentrale Solarkollektoren sollten separat über einen gebäudeseitigen Wärmetauscher zur Raumheizung und Brauchwasser-Erwärmung zugeschaltet werden. Leider scheiterte dieses Projekt während der Genehmigungsphase an ungeklärten Grunddienstbarkeiten.